Unser Gemeindewappen
Die Marktgemeinde Lambach suchte, nachdem die Grundherrschaft des Stiftes 1848 aufgehoben worden war, nach einem Gemeindewappen. Dabei bediente man sich ebenda. Bereits im 15. Jahrhundert verwendete Abt Thomas Messerer (1436-74) ein Siegel mit schräg gestelltem Kahn und einer darin sitzenden, festgebunden Jungfrau.
Die Marktgemeinde übernahm sodann dieses und behielt es bis heute. Um diese Jungfrau im Kahn, Flavia genannt, rankt sich folgende Sage: Etwa um das Jahr 90 n. Chr. lebte der reiche Römer Sulpitius mit seiner Familie auf einem sogenannten Edelsitz, dem heutigen Schloss Kammer am Attersee. Um seiner Tochter Flavia eine gute Erziehung und Ausbildung angedeihen zu lassen, sandte er sie nach Rom. Als Flavia nach einigen Jahren wieder an den Attersee zurückkehrte, hatte sie den christlichen Glauben angenommen. Trotz inniger Bitten ihrer Mutter und Drohungen seitens des Vaters war sie nicht bereit, ihren neuen Glauben aufzugeben. So ließ sie ihr Vater, nackt in einen Kahn gebunden, auf der Ager aussetzen. Am Zusammenfluss von Ager und Traun endete die gefahrvolle Fahrt. Das Schiffchen mit dem nackten, gefesselten Mädchen wurde an das Ufer geschwemmt. Hirten, die dort gerade ihre Schafe weideten, wurden auf ihre Schreie aufmerksam. Sie fanden das Boot, befreiten das Mädchen und nahmen es bei sich auf. Nach dem Tod ihres unbarmherzigen Vaters ließ die Mutter nach ihrer Tochter suchen und erfuhr, dass Flavia wie durch ein Wunder gerettet worden war. Flavia kehrte mit der Zusage, ihren Glauben behalten zu dürfen, zu ihrer Familie in das Schloss Kammer zurück. Aus Dankbarkeit besuchte Flavia noch oft die Hirten am Lämmerbach (Lambach).
Rathaus – Balkon mit Flavia (Foto: E. Huber)
Benediktinerstift Lambach, Wappen 1678 (Foto: E. Huber)